Kindle Scribe 2025 Test: Lohnt sich der E-Reader mit Stift?

Letzte Aktualisierung am 24.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

Als ich den neuen Kindle Scribe 2025 das erste Mal in den Händen hielt, war ich ehrlich gesagt skeptisch. Ein E-Reader mit Stift für über 300 Euro? Das klang für mich zunächst nach einem teuren Gimmick. Nach mehreren Wochen intensiver Nutzung kann ich jedoch sagen: Meine Meinung hat sich grundlegend geändert.

Der Kindle Scribe ist nicht nur ein E-Reader, sondern ein digitales Notizbuch, das tatsächlich das Potenzial hat, die Art zu verändern, wie wir lesen und schreiben. Aber lohnt er sich wirklich? Für wen ist er geeignet und wo liegen seine Schwächen? In diesem ausführlichen Test teile ich meine ehrlichen Erfahrungen mit euch.

Was ist neu am Kindle Scribe 2025?

Amazon hat beim 2025er Modell einige wichtige Verbesserungen vorgenommen. Das auffälligste Merkmal ist das neue frontbündige Display mit gleichmäßigem weißem Rahmen. Dadurch wirkt das Gerät deutlich moderner und hochwertiger als sein Vorgänger.

Besonders beeindruckt hat mich der neue Premium-Eingabestift. Er liegt deutlich besser in der Hand und das Schreibgefühl ist noch natürlicher geworden. Die neue „Active Canvas“-Funktion ermöglicht es, direkt in E-Books zu schreiben, ohne das ursprüngliche Layout zu zerstören.

Design und Verarbeitung: Hochwertig, aber schwer

Mit seinen 10,2 Zoll ist der Kindle Scribe definitiv kein Leichtgewicht. Bei 433 Gramm merkt man das Gewicht nach längerer Nutzung deutlich. Für das klassische Lesen im Bett ist er daher eher ungeeignet – außer ihr habt sehr trainierte Arme.

Die Verarbeitung ist jedoch tadellos. Die Aluminiumrückseite fühlt sich hochwertig an, auch wenn sie nicht so rutschfest ist wie bei den günstigeren Kindle-Modellen. Das angeraute Display sorgt für ein authentisches Schreibgefühl, das tatsächlich an Papier erinnert.

Ein kleiner Kritikpunkt: Der Spalt zwischen Display und Rahmen könnte zur Schmutzfalle werden. Hier hätte Amazon sorgfältiger arbeiten können.

Das Herzstück: Schreiben wie auf Papier

Die Schreibfunktion ist zweifellos das Highlight des Kindle Scribe. Das Gefühl, mit dem Premium-Eingabestift auf dem angerauten Display zu schreiben, ist verblüffend realistisch. Es gibt sogar ein leises Kratzgeräusch, das dem Schreiben auf Papier sehr nahekommt.

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Besonders praktisch finde ich die „Active Canvas“-Funktion. Wenn ich beim Lesen eines E-Books eine Idee habe, kann ich einfach anfangen zu schreiben. Das System erstellt automatisch einen Bereich für meine Notizen, ohne das ursprüngliche Layout zu beeinträchtigen.

Die Auswahl an Schreibwerkzeugen ist allerdings begrenzt. Es gibt einen Stift, einen Textmarker und einen Radiergummi – jeweils in verschiedenen Strichstärken. Für einfache Notizen reicht das völlig aus, aber wer komplexere Zeichnungen oder Diagramme erstellen möchte, stößt schnell an Grenzen.

KI-Features: Notizbuch-Zusammenfassungen im Test

Eine der interessantesten Neuerungen sind die KI-gestützten Notizbuch-Tools. Diese können handschriftliche Notizen zusammenfassen, deren Länge und Ton anpassen und sogar das Geschriebene verfeinern.

In meinem Test funktionierte das überraschend gut. Die KI erkannte meine Handschrift zuverlässig und konnte sinnvolle Zusammenfassungen erstellen. Allerdings ist diese Funktion noch nicht perfekt – bei komplexeren Notizen oder schlechter Handschrift stößt sie an ihre Grenzen.

Als E-Reader: Groß, aber nicht immer praktisch

Als reiner E-Reader macht der Kindle Scribe eine gute Figur. Das große 10,2-Zoll-Display zeigt deutlich mehr Text pro Seite an als kleinere Modelle. Das ist besonders für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen von Vorteil.

Die 300 ppi Auflösung sorgt für gestochen scharfe Texte, und die 35 integrierten LEDs leuchten das Display gleichmäßig aus. Auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen lässt es sich angenehm lesen.

Allerdings ist das Gerät für das klassische Lesen einfach zu schwer und unhandlich. Wer hauptsächlich Romane liest, ist mit einem Kindle Paperwhite besser beraten.

Speicher und Akkulaufzeit

Der Kindle Scribe ist in drei Speichervarianten erhältlich: 16 GB, 32 GB und 64 GB. Für die meisten Nutzer dürften 16 GB ausreichen, es sei denn, ihr plant, viele große PDF-Dateien zu speichern.

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Die Akkulaufzeit ist beeindruckend. Amazon verspricht bis zu 12 Wochen bei reiner Lesenutzung und etwa 3 Wochen bei intensiver Schreibnutzung. In meinem Test hielt der Akku bei gemischter Nutzung etwa 4-5 Wochen – das ist deutlich länger als bei jedem Tablet.

Software und Bedienung

Die Bedienung des Kindle Scribe ist intuitiv und reagiert flüssig. Das Umblättern funktioniert sowohl per Touch als auch mit dem Stift. Die Menüführung ist typisch Kindle – einfach und übersichtlich.

Was mir fehlt, ist eine Drehfunktion ins Querformat. Diese muss manuell über die Formatoptionen aktiviert werden, was umständlich ist.

Export und Synchronisation: Hier hakt es noch

Ein großer Schwachpunkt ist die Export-Funktion. Handschriftliche Notizen aus dem Notizbuch lassen sich nur als Link per E-Mail teilen. Andere Geräte können das Dokument dann als PDF von Amazon-Servern herunterladen.

Haftnotizen in E-Books können gar nicht exportiert werden. Das ist besonders ärgerlich für Studenten oder Berufstätige, die ihre Notizen weiterverarbeiten möchten.

Für wen lohnt sich der Kindle Scribe 2025?

Perfekt geeignet für:

• Vielleser mit Notizgewohnheiten: Wer gerne in Büchern Notizen macht und diese digital verwalten möchte
• Berufstätige in kreativen Bereichen: Für Brainstorming, Ideensammlung und schnelle Skizzen
• Menschen mit Sehbeeinträchtigungen: Das große Display zeigt auch bei großer Schrift viel Inhalt
• Digitale Minimalisten: Wer Papier-Notizbücher durch eine digitale Lösung ersetzen möchte

Weniger geeignet für:

• Studenten: Die fehlende Export-Funktion und begrenzte Organisationsmöglichkeiten sind problematisch
• Gelegenheitsleser: Für den Preis bekommt man deutlich handlichere E-Reader
• Künstler: Die Werkzeugauswahl ist zu begrenzt für ernsthafte Zeichnungen

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Alternativen zum Kindle Scribe

Wer hauptsächlich ein digitales Notizbuch sucht, sollte auch das reMarkable 2 in Betracht ziehen. Es bietet mehr Schreibwerkzeuge und bessere Organisationsmöglichkeiten, hat aber keinen Zugang zum Kindle-Ökosystem.

Für reine E-Reader-Nutzung ist der Kindle Paperwhite die bessere Wahl – handlicher und deutlich günstiger.

Mein Fazit: Nischenzielgruppe, aber überzeugendes Konzept

Der Kindle Scribe 2025 ist kein Gerät für jedermann. Er ist zu teuer für Gelegenheitsleser und zu eingeschränkt für professionelle Notizen-Apps. Aber für seine Zielgruppe – Menschen, die gerne lesen UND schreiben – ist er eine faszinierende Lösung.

Das Schreibgefühl ist tatsächlich so gut wie beworben, und die Integration in das Kindle-Ökosystem funktioniert nahtlos. Die KI-Features sind ein netter Bonus, auch wenn sie noch nicht perfekt sind.

Meine Empfehlung: Wenn ihr regelmäßig in E-Books Notizen macht oder ein digitales Notizbuch mit langer Akkulaufzeit sucht, ist der Kindle Scribe eine Überlegung wert. Alle anderen sollten bei einem klassischen E-Reader bleiben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann der Kindle Scribe Handschrift in Text umwandeln?

Ja, mit den neuen KI-Tools kann der Kindle Scribe 2025 handschriftliche Notizen in digitalen Text konvertieren und per E-Mail versenden.

Ist der Kindle Scribe wasserdicht?

Nein, im Gegensatz zu anderen Kindle-Modellen ist der Scribe nicht wasserdicht. Für die Nutzung am Pool oder in der Badewanne ist er nicht geeignet.

Welche Speichergröße sollte ich wählen?

Für die meisten Nutzer reichen 16 GB aus. Nur wer viele große PDF-Dateien speichern möchte, sollte zu 32 GB oder 64 GB greifen.

Kann ich den Kindle Scribe auch ohne Stift bedienen?

Ja, der Kindle Scribe lässt sich vollständig per Touch bedienen. Der Stift ist nur für die Schreibfunktionen notwendig.

Funktioniert der Kindle Scribe mit anderen E-Book-Formaten?

Ja, seit dem Update unterstützt der Kindle Scribe auch das ePub-Format. Allerdings funktioniert der direkte Download nur aus dem Amazon-Store.

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